Chronik

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Bild: Ende 19. Jahrhundert – (c) Bayerische Vermessungsverwaltung
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Bild: Gegenwart – (c) BayernAtlas

Ende des 19. Jahrhunderts war Waldtrudering ein einziges Waldgebiet.  Die großen Waldungen östlich von München gingen bis zu heutigen Turnerstraße.

1871: die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen nahmen den Bahnhof Trudering am 15. Oktober 1871 mit der Bahnstrecke München–Rosenheim in Betrieb. Die Ausflüge gingen von Bahnhof zu Fuß richtung Haar.

1890: gab es in Waldtrudering nur 3 Postwege und die alte Salzstraße (heute die Wasserburger Landstraße (Wabula)):

1) von der Ecke Turner-/Waldschulstraße ging zwischen der heutigen Waldschulstraße und Am Eulenhorst nach Solalinden; 

2) von der gleichen Kreuzung ging ein Weg quer durch Waldtrudering nach Keferloh;   

3) von der Ecke Wabula/Turnerstraße nach Keferloh (ungefähr die heutige Tangastraße?) 

ab ca. 1890: Verstärkung Neuausflugs- und Wochenende Tourismus von Haidhausen und München.

01.05.1897: Eröffnung des Haltepunkts Gronsdorf. (heute S-Bahn Station)

Nach der Jahrhundertwende: die ersten kleine Gärten. Teile der Waldungen erwarben Einzel-Personen und Gesellschaften. In Waldtrudering gab es keine Bauernhöfe, in Kirch- und Straßtrudering dahingegen schon.

1905: eines der ersten Häuser, die in Stein gebaut wurden – die Wirtschaft “Fantasie/Phantasie”. Grundstück wurde 1903 parzelliert. Mit Schlachthaus (wo heute Edeka steht), Biergarten (der bis zur Adlerstraße ging), Kegelbahn, Rodelbahn für Sommer und Winter, etc. Im Sommer fand hier jeden Sonntag ein Volksfest mit Musik, Tanz, Schieß- und Schaubuden statt. Bei Münchner Radvereinen war die Waldwirtschaft ein beliebtes Ziel ihrer Fahrten. 1964 abgerissen, auf dem ehemaligen Gaststätten Areal entstand die von Ernst Maria Lang geplante “Phantasiesiedlung” mit dem Waldtruderinger “Hochhaus” (Wasserburger Landstraße 211 bis zu Adlerstraße):

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1905/1906: Uta-Brunnen, von August Erlacher entworfen und von Sebastian Neumair erbaut; 1914 aufgestellt. A. Erlacher und S. Neumair schufen die erste Wasserleitung in Waldtrudering und erbauten den Uta-Brunnen (14 m tief) als Abschluss dieser Pionierarbeit, Ecke Waldtruderinger-/Tangastraße:

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08. März 1906: als Sebastian Neumair seinen neu erworbenen Grund in der Wirtschaft Phantasie feierte, nannte er die Siedlung Waldtrudering.

1908: erste Aufteilung der Grundstücke.

1910: Sebastian Neumair errichtete in der Lachenmeyrstraße einen Wasserbunker, der kleine Teile von Waldtrudering versorgt.

1910: die Wendelvilla in der Wabula 221 wurde erbaut, abgerissen um 1972. Herr Wendel betrieb eine Schmuckfedernfabrik. Wo heute ein Sportwettbüro steht:

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1911: “Gründungsjahr”. Die ersten Siedler bildeten eine “Freie Interessentenvereinigung Waldtrudering” – durch Franz Irber, Sebastian Neumair und August Erlacher in der Restauration “Phantasie“. Später wurde der “Turmwirt“ das Vereinslokal. Franz Irber, 1. Vorsitzender, ersucht im Juni 1911 beim königlichen Bezirksamt München II um eine Namensgebung für die Ansiedlung zwischen Trudering und Haar: “Waldtrudering“. Damals gab es 20 Wohnhäuser, ca. 30 Familien, 160 Gartenbesitzer.

1911: in der Bahnstraße 2, wurde eines der ältesten noch erhaltenen Häuser gebaut.

1911: auch die Reihenhausgruppe an der Lachenmeyrstraße 14-18, mit Oberhuberstraße 11 wurde gebaut. Barockisierend, mit Mansarddach als Teil einer geplanten Landhauskolonie Waldtrudering. Der erste Wasserturm Waldtruderings wurde hier von Sebastian Neumair gebaut und stand an der Ecke Lachenmeyr-/Oberhuberstraße (gank links im Bild unten):

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1913: bereits 7 größere Restaurationen, mit ca. 700 Sitzplätz:

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1 – Restauration “Villa Sexauer”: erbaut 1899, Konzession seit 16.05.1906. Heute Drosselweg 15, höhe Stieglitzweg. Das Haus steht noch, in abgeschminkter Form:

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2 – Restauration “Schneiderhof”: der ursprüngliche Schneiderhof war ein Bauernhof neben der Kirche in Gronsdorf. Es wurde aber nach einem Brand im Jahr 1856 in der Nähe der geplanten Eisenbahnlinie, 1 km vom Dorfzentrum entfernt, wieder aufgebaut. 1897 kaufte Wilhelm Lexaurer das Anwesen und baute 1907 daneben ein Wirtshaus, direkt vor der Haltestelle Gronsdorf (heutiger S-Bahnhof Station Gronsdorf). Das Wirtshaus wurde 2001 geschlossen und 2012 abgerissen:

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3 – “Waldeinkehr Schneiderhof”, an der Ecke Häherweg/Adlerstrße, wo sich heute ein Kinderspielplatz befindet:

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4 – Gast- und Waldwirtschaft “Fantasie/Phantasie”, ab 28.05.1905 (mehr Details oben):

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5 – Café Waldtrudering/Lemberger, ab 12.06.1911 von Anton Lemberger, später “Alpenrose” (zwischen 1924-1949). In das Gebäude zog 1950 Waldtruderings erstes Lebensmittel- und Haushaltswarengeschäft. 1970 wurde das Gebäude abgerissen und durch einen Gaststättenneubau ersetzt – heute ein Restaurant, in der Wabula 212:

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6 – “Bierschänke des Arbeiter-Sportverein München-Ost”, ab 29.08.1908, an der Turnerstraße, in einem Teil des Grundstücks, in dem sich derzeit die Turnerschule befindet.

7 – Restaurant “Waldesruh”, ab 09.10.1911, an Wabula/Lachenmeyerstraße, heute “Truderinger Waldwirtschaft”:

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1916: Volkszählung in Waldtrudering – 64 Haushaltungen mit 256 Personen..

1922 erbaut, der “Turmwirt” war das Gründungslokal (1924) des TSV Waldtrudering, wo heute ein indisches Restaurant steht. Abgerissen 1972 zusammen mit dem Wasserturm:

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1922: das frühere Wahrzeichen von Waldtrudering –  der Wasserturm an der Wabula 204, 37 m hoch. Abgerissen 1972, heute wo das Feuerwehrhaus steht:

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1925: Mitglieder der Kolonialkrieger-Verein kauft ein Grundstück an Tanga-/von-Erckert-Straße und baute eine “Hütte”.  

März 1926: Buslinie “Ebersberger” der Unternehmerfamilie Urscher. Haltestelle in Waldtrudering war wo heute die Neptun Apotheke steht. Strecke München-Ebersberg bis 1939. Von 1945 an, eine private Firma im Auftrag der Stadt. Ab 1951, städtische Bussen.

1930 Waldschule erbaut, heute die Städtische Kindertagesstätte in der Waldschulstraße 20.

ab 1930´er: Waldtrudering wurde mit Strom versorgt.

1932: Trudering Eingemeindung. Die Waldtruderinger, unter der Federführung der „Freien Interessentenvereinigung Waldtrudering e.V.“ wollten nicht nach München, sondern nach Haar. Sie konnten aber den Truderinger Gemeinderat nicht dafür begeistern . Von den 165 Straßen in Waldtrudering, 50 mussten umbenannt werden, ca. 50% davon mit Kolonialnamen. 

26. Juni 1932 wird der Platz von Kardinal Faulhaber eingeweiht und erhält den Namen “Kardinal Faulhaber — Walderholungsplatz”. Es wurde auch eine Marienstatue aufgestellt, die dann später in einer “Lourdes-Grotte” Aufnahme fand. Im Krieg wurde die Anlage, bis auf die Grotte zerstört:

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12. November 12 1933: Kirche Christi Himmelfahrt Einweihung als Kuratie, durch Kardinal Faulhaber. Ab 1941, Pfarrei mit Pf. Otto Lederer. Seit 1977 Pf. Andreas Schauer, seit 1993 Pf. Theo Seidl, seit 2019 Pfarradministrator Björn Wagner:

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1938: die Turnerschule wurde unter dem Namen “Ostmark-Schule” gebaut und 1939 eröffnet (Ostmark wurde das ehemalige Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus bezeichnet).:

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Nach, dem 2. Weltkrieg: Waldtrudering wurde mit Gas versorgt.

1949: das erste Kino in Waldtrudering an der Ecke Wabula/Jagdhornstraße bis 1965. Seit 1975 ist hier ein Sporthaus:

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Anfang der 1950er Jahre: an der Ecke Wabula/Jagdhornstraße stand ein Kiosk der Familie Brockmann. Heute Café und Konditorei Seidls:

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